Im Gebet verbunden: Geistliche Impulse in Corona-Zeiten

Da gemeinsame öffentliche Gottesdienste derzeit nicht möglich sind, lädt die Kirche in unterschiedlichen Medien und Formaten zur Verbundenheit und zum Gebet.
Aus der Heidelberger Universitätsgemeinde bieten wir hier geistliche Impulse an zum Nachdenken und Mitbeten, zunächst bis zum 10. Mai 2020.
Mit dem 10. Mai beginnen wieder geistliche Begegnungen im Kirchenraum: am 10., 17. und 24. Mai ist die Kirche 10–12h geöffnet, ab dem 31. Mai beginnen sonntags um 10h Kurzgottesdienste.
10. Mai 2020, Sonntag Kantate:
„Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!“ (Ps 98,1)
Ja, wir erwarten deine Wunder, Gott, wir wollen sie und wir wollen Dir singen mit Herzen, Mund und Händen…
9. Mai 2020:
Immerfort
empfange ich mich aus Deiner Hand
das ist meine Wahrheit und meine Freude.
Immerfort
blickt Dein Auge mich an,
und ich lebe aus diesem Blick, Du mein Schöpfer
und mein Heil.
Lehre mich
in der Stille
Deiner Gegenwart,
das Geheimnis zu verstehen dass ich bin
und das ich bin vor Dir und durch Dich und für Dich.
(Romano Guardini)
8. Mai 2020:
Vor 75 Jahren endete der 2. Weltkrieg in Europa. Endlich Frieden… Archivbilder, Dokumentationen stehen mir vor Augen, vor allem aber die Erzählungen meines Vaters, der 17-jährig Soldat wurde, drei Jahre in Russland war und jeden Versuch einer Verharmlosung oder gar Beschönigung im Keim erstickte…
Herr Jesus Christus, du Friedefürst und Gerechter, du schenkst uns Frieden und Versöhnung. Lass uns immer neu zur Versöhnung bereit sein, zu Ausgleich und gerechtem Miteinander, gerade hier und heute. Amen.
7. Mai 2020:
Wir beten Psalm 37, den Wochenpsalm zu Jubilate:
VON DAVID
Entrüste dich nicht über die Bösen,
sei nicht neidisch auf die Übeltäter.
Denn wie das Gras werden sie bald verdorren,
und wie das grüne Kraut werden sie verwelken.
Hoffe auf den HERRN und tue Gutes,
bleibe im Lande und nähre dich redlich.
Habe deine Lust am HERRN;
der wird dir geben, was dein Herz wünscht.
Befiehl dem HERRN deine Wege
und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen
und wird deine Gerechtigkeit heraufführen wie das Licht
und dein Recht wie den Mittag.
Sei stille dem HERRN und warte auf ihn.
Entrüste dich nicht über den, dem es gut geht, der seinen Mutwillen treibt.
Steh ab vom Zorn und lass den Grimm,
entrüste dich nicht, dass du nicht Unrecht tust.
Denn die Bösen werden ausgerottet;
die aber des HERRN harren, werden das Land erben.
Noch eine kleine Zeit, so ist der Gottlose nicht mehr da;
und wenn du nach seiner Stätte siehst, ist er weg.
Aber die Elenden werden das Land erben
und ihre Freude haben an großem Frieden.
6. Mai 2020:
Blessing in the Chaos
To all that is chaotic
in you,
let there come silence.
Let there be
a calming
of the clamoring,
a stilling
of the voices that
have laid their claim
on you,
that have made their
home in you,
that go with you
even to the
holy places
but will not
let you rest,
will not let you
hear your life
with wholeness
or feel the grace
that fashioned you.
Let what distracts you
cease.
Let what divides you
cease.
Let there come an end
to what diminishes
and demeans,
and let depart
all that keeps you
in its cage.
Let there be
an opening
into the quiet
that lies beneath
the chaos,
where you find
the peace
you did not think
possible
and see what shimmers
within the storm.
(Jan Richardson)
Ein Segen in Zeiten des Chaos
Ich wünsche dir Ruhe für all das, was dich unruhig macht, Ruhe für dein inneres Chaos.
Mögen die lauten Stimmen, die dich in Beschlag nehmen, verstummen,
jene Stimmen, die dich sogar im Gebet, in den Momenten innerer Einkehr begleiten und dich nicht zur Ruhe kommen lassen,
jene Stimmen, die dich nicht das Leben in seiner Fülle wahrnehmen lassen und die Gnade, aus der heraus du geschaffen bist.
Möge das, was dich ablenkt, aufhören. Möge das, was dich innerlich zerreißt, enden. Möge das, was dich kleiner macht, was dich erniedrigt, was dich gefangen hält, aufhören.
Ich wünsche dir, dass du die Ruhe findest, die es neben all dem Chaos gibt; dass du den Frieden findest, von dem du nicht dachtest, dass du ihn finden würdest. Ich wünsche dir, dass du das Licht wahrnimmst, das auch im Sturm leuchtet.
5. Mai 2020:
Jubilate! Lasst uns jubilieren, dass wir in einem Land leben dürfen, wo es reines Wasser, keinen Hunger, ein gutes Gesundheitssystem und eine sachliche Politik gibt und wo kein Krieg herrscht! Wo wir einander — zur Zeit ja leider nur im Geist verbunden — den inneren Frieden wünschen können, den uns Gott gewährt.

4. Mai 2020:
Das neue Wochenlied zu Jubilate:
1. Gott gab uns Atem, damit wir leben.
Er gab uns Augen, dass wir uns sehn.
Gott hat uns diese Erde gegeben,
dass wir auf ihr die Zeit bestehn.
Gott hat uns diese Erde gegeben,
daß wir auf ihr die Zeit bestehn.
2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören.
Er gab uns Worte, dass wir verstehn.
Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln.
Er gab uns Füße, dass wir fest stehn.
Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehn.
Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehn.
Text: Eckart Bücken 1982
Melodie: Fritz Baltruweit 1982
3. Mai 2020, Sonntag Jubilate:
Heute kommt der Online-Gottesdienst des Kirchenbezirks Heidelberg aus Wieblingen zum Thema: „In Gott leben, weben und sind wir“.
Begrüßung und Segen übernehmen Pfarrerin Verena Schlarb aus der Kreuzgemeinde und Schulpfarrerin Petra Erl von der Thaddenschule. Liturgie und Trialog-Predigt halten die Pfarrerinnen Christiane Bindseil (Bonhoeffergemeinde) und Sibylle Baur-Kolster (Melanchthongemeinde) sowie Citykirchenpfarrer Vincenzo Petracca. Musik: Katharina Büttner und Johannes Balbach.
2. Mai 2020:
„Gebet ersetzt keine Tat, aber es ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann.“ (Aus Iona)
1. Mai 2020:
Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen (BWV 988), die Aria mit 30 Variationen, schenken und brauchen Zeit und Muße…
Carsten Klomp hat sie für Orgel eingerichtet und musiziert.
30. April 2020:
Heute mit biblischer Ermunterung aus dem Hebräerbrief:
„Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm«.
Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.“ (Hebr 10, 35–39)
Im griechischen Text wird anstelle von „Vertrauen“ von „Freimut“ geschrieben: lasst uns freimütig bleiben, weil wir aus dem Glauben leben.
29. April 2020:
Der heutigen Herrnhuter Losung („Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu“ [Pred. 9,10]) wurde ein knappes Gebet von Martin Luther zugefügt:
„Herr, ich bin ein fauler Esel, darum komme ich zu dir, damit du mir hilfst und mein Herz anzündest.“ Darauf sprechen alle Esel: Amen!
28. April 2020:
Das apostolische Glaubensbekenntnis hat im Deutschen 103 Wörter. Das Wort genau in der Mitte (Nr.52) heißt: „auferstanden“…
Gott, du Auferwecker und Lebensspender, deine Zukunft für mich heißt Leben, unbedroht, unzerstörbar, vollendet und heil. Gib mir Kraft, jetzt aufzustehen, zu leben, zu lieben, fröhlich und achtsam und hilfsbereit. Amen.
27. April 2020:
In diesen Tagen lernen wir eine alte Tugend, die Demut, neu zu begreifen. Wir realisieren, dass wir nicht für alles einen Plan haben. Dinge entwickeln sich anders als erwartet und uns wird klar, dass das Leben unverfügbar bleibt. Wir haben die Zukunft nicht in der Hand. Daran lässt sich nichts ändern. Man könnte den Mut verlieren.
Doch es liegt auch eine große Chance darin: Wir müssen nicht alles kontrollieren, das überfordert uns ohnehin. Wir dürfen unsere Kräfte dafür einsetzen, zuversichtlich und getrost dort neue Wege zu gehen, wo wir die Möglichkeit zu einer positiven Veränderung sehen. Manchmal geht das nur in kleinen Schritten oder es ist mit Einschränkungen und Entbehrungen verbunden. Doch langsam kann etwas Neues wachsen. Im Vertrauen darauf, dass unser Schicksal letztlich in Gottes Hand liegt, können wir so beten:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
26. April 2020, der Sonntag vom „guten Hirten“:
Online-Gottesdienst des ev. Kirchenbezirks Heidelberg aus Schlierbach: mit Julia Nigmann, Jantine Nierop, Mirko Diepen, Andreas Hasenkamp, Michael Braatz-Tempel und Sebastian Hübner.
25. April 2020:
„Das Wunder der Auferstehung Christi hebt die Vergötzung des Todes, wie sie unter uns herrscht, aus den Angeln. Wo der Tod das Letzte ist, dort verbindet sich die Furcht vor ihm mit dem Trotz. Wo der Tod das Letzte ist, dort ist das irdische Leben alles oder nichts. …
Die Radikalität des Ja und des Nein zum irdischen Leben offenbart, das nur der Tod etwas gilt. Alles erraffen oder Alles wegwerfen, das ist die Haltung dessen, der fanatisch an den Tod glaubt.
Wo aber erkannt wird, daß die Macht des Todes gebrochen ist, wo das Wunder der Auferstehung und des neuen Lebens mitten in die Todeswelt hineinleuchtet, dort verlangt man vom Leben keine Ewigkeiten, dort nimmt man vom Leben, was es gibt, nicht Alles oder Nichts, sondern Gutes und Böses, Wichtiges und Unwichtiges, Freude und Schmerz, dort hält man das Leben nicht krampfhaft fest, aber man wirft es auch nicht leichtsinnig fort, dort begnügt man sich mit der bemessenen Zeit und spricht nicht irdischen Dingen Ewigkeit zu, dort läßt man dem Tod das begrenzte Recht, was er noch hat.
Den neuen Menschen und die neue Welt aber erwartet man allein von jenseits des Todes her, von der Macht, die den Tod überwunden hat. Der auferstandene Christus trägt die neue Menschheit in sich, das letzte herrliche Ja Gottes zum neuen Menschen.“
(Dietrich Bonhoeffer: Ethik, DBW Band 6, S.78f)
24. April 2020:
„In der Schar derer, die da feiern…“ (Ps 42,5):
Betende mit Psalm 42 rufen nach Gott und denken auch in Zeiten ohne festliche Gottesdienste an Ihn und eigenes Gottesdienstfeiern in der konkreten Gemeinde wie in der zeit- und raumübergreifenden Schar der Feiernden… und machmal haben wir sie auch medial vor Augen…

23. April 2020:
„Be still and know that I am God”
Meine Praktikumsmentorin hat mir damals dieses Banner zum Abschied geschenkt. Wir haben während meines Praktikumsjahres immer wieder davor gestanden – v.a. nach langen und aufwühlenden Tagen. „Be still and know that I am God.“
Ruhig werden, weil Gott da ist. Die Gedanken zur Ruhe kommen lassen. Die Last des Tages abgeben. Die Anspannung aufgeben, mich bei Gott fallen lassen.
Inmitten meiner kreisenden Gedanken, meinem ständigen Ausschauhalten nach neuen Informationen zum Virus, meinen Sorgen um Menschen, die mir lieb sind, hilft mir das bewusste Anschauen des Banners. Ich nehme mir eine Auszeit, atme durch und werde ruhig: „Be still and know that I am God.“

22. April 2020:
Ein kleines Kreuz in Stein, oberhalb eines Fensters: IC XC N K. Die Abkürzung für: Iesus Christos Nika, Jesus Christus siegt.
Österliche Zuversicht an der Hauswand… möge sie auch uns verwandeln und durch uns die Welt…

21. April 2020:
Aus dem NT zur heutigen Herrnhuter Losung:
„Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!“ (1 Kor 16,13f)
Zwei Bibelverse, 17 Wörter und welch eine Zusammenfassung des bleibend Wichtigen und heute Notwendigen: Nüchterne Wachsamkeit, Gottvertrauen, Mut, Stärke, alles von der Liebe umgeben — und dies nicht in abstrakten Begriffen, sondern als Tätigkeit formuliert.
Eine Losung nicht nur für einen Tag…
20. April 2020, Semesterstart:
Heute beginnt das Sommersemester, Vorlesungen, Seminare starten — und alles wird anders als bisher gewohnt.
Vieles werde ich vermissen: zufällige Begegnungen, anregende Gespräche, Austausch in Seminaren und auf den Fluren, Gottesdienste, die mich halten…
Vieles wird neu werden: e‑learning, Moodle und seine Möglichkeiten, aber auch die Konzentration auf die Sache ohne Ablenkung, auf eine ungewohnte Fragestellungen, ein ungelöstes wissenschaftliches Problem…
Gott, du lässt das Alte vergehen und Neues entstehen. Lass uns die große Osterbotschaft auch im Kleinen entdecken. Wecke Neugier und Begeisterung, Freude an der Wahrheitssuche und an Dir. Amen.
19. April 2020, Sonntag nach Ostern:
„So sicher wie das Amen in der Kirche?“ — eine Leseandacht von Christian Friedrich
18. April 2020:
„Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod.“ (1 Kor 15,20–26)
Diese biblische Hoffnung inspirierte Johannes Schreiter zu dem „Auferstehungsfenster“: neues Leben aus dem Grab und aus den Gräbern dieser Welt — Gott entmachtet den Tod, zuletzt, aber gewiss.

17. April 2020:
Gott schenke dir Licht, damit dein Leben hell wird.
Gott schenke dir Licht, damit du für andere leuchtest.
Gott schenke dir Hände, die andere trösten.
Gott reiche dir seine Hand, damit du nie allein bist.
Amen.
So segne und behüte euch der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
(aus der Jugendkirche Hamm)
16. April 2020:
Show me your face
Fill up this space
My world needs you right now
My world needs you right now
I can’t escape
Being afraid
Fill me with you right now
My world needs you right now
Fix what I see
And God please fix me
My world needs you right now
Let us see you right now
(Worte aus dem Gospel „My World Needs You“ von Kirk Franklin)
Gott, ich brauche dich.
Ich brauche es, dass du mich spüren lässt, dass du da bist — gerade jetzt.
Gott, fülle die Leere in mir. Sei mir nahe, weil ich Angst habe.
Gib uns Hoffnung, dass die Situation wieder besser wird.
Gott, wir brauchen dich. Amen.
15. April 2020:
„Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit‘. Halleluja, halleluja, halleluja, halleluja, gelobt sei Christus, Marien Sohn.“ (Ev. Gesangbuch Nr. 100)
Von den hauptamtlichen Posaunenwart*innen in Deutschland unter Corona-Bedingungen wunderbar musiziert!
14. April 2020:
Lebendiger Gott, wir preisen dich.
Du bist der Morgen und der Abend,
der Anfang und das Ende der Zeit.
Von dir kommt alles, was geschieht.
Leite uns mit deiner Lebenskraft
durch die dunklen Zeiten.
Halte unsere Hoffnung wach.
Stärke unser Vertrauen und unsere Liebe,
unser Mitgefühl und unsere Geduld.
Wir rechnen mit Dir.
Du bist das Leben.
Heute und morgen und in Ewigkeit.
Amen.
13. April 2020, Ostermontag:
„Rühre mich nicht an“: Gedanken und Gestaltung mit dem Ostergemälde von Hans Thoma

12. April 2020, Ostersonntag:
Zum Ostersonntag ein Podcast aus ESG und Universitätsgemeinde:
Der HERR ist auferstanden — er ist wahrhaftig auferstanden — Halleluja!
11. April 2020, Karsamstag:
Karsamstag 2020 — eine Leseandacht von Peter Lampe.
„Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte, so wollen wir stets daran denken, dass es in der Welt eine große, segnende Kraft gibt, die Gott heißt. Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln — zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.“
(Martin Luther King)
10. April 2020, Karfreitag:
„Gekrönt“ — Gedanken zur Passion von Christian Friedrich, Wiss. Mitarbeiter an der Theol. Fakultät und Mitglied des Kapitels.
Zum Karfreitag musiziert unser Organist, KMD Prof. Carsten Klomp, den „Kreuzweg“ von Marcel Dupré.
9. April 2020:
Heute vor 75 Jahren wurde Dietrich Bonhoeffer von den Nationalsozialisten hingerichtet. Eines seiner Gedichte aus der Haft heißt „Christen und Heiden“, geschrieben im Juli 1944:
Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,
flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot
um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.
So tun sie alle, alle, Christen und Heiden.
Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,
finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,
sehn ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod.
Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.
Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,
stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod,
und vergibt ihnen beiden.
8. April 2020:
Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christ erfüllen. (Gal 6,2)
Gerade in dieser Zeit merke ich, dass es nicht möglich ist, allein mit sich selber fertig zu werden. Ich brauche die Rücksicht der anderen, um zu überleben. Wir sind zutiefst aufeinander angewiesen. In der gegenwärtigen Krise liegt auch die Chance, dass diese Einsicht wieder stärker in unser Bewusstsein rückt und im Nachhinein noch weiter wirkt.
Gott, lass uns erfahren, welches Potenzial darin liegt, nicht nur auf das eigene Wohl zu sehen, sondern das Wohl der Gemeinschaft, in der wir leben, in den Blick zu nehmen. Stärke in uns die Bereitschaft, die Lasten der anderen mitzutragen. Lass das Vertrauen wachsen, dass dies auch über die Zeit der Corona-Krise hinaus langfristig zu einem guten Miteinander führt. Amen.
7. April 2020:
Die Geschichte zum heutigen Lehrtext der Herrnhuter Losung:
35 Und am Abend desselben Tages sprach er zu ihnen: Lasst uns ans andre Ufer fahren.
36 Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm.
37 Und es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot schon voll wurde.
38 Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?
39 Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Und der Wind legte sich und es ward eine große Stille.
40 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?
41 Und sie fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind! (Mk 4,35–41; Lehrtext ist V.40!)
6. April 2020:
Am Beginn der Karwoche stimme ich ein in eines der ältesten Christuslieder:
Er, Jesus Christus, der in göttlicher Gestalt war,
hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,
sondern entäußerte sich selbst
und nahm Knechtsgestalt an,
ward den Menschen gleich
und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
Er erniedrigte sich selbst
und ward gehorsam bis zum Tode,
ja zum Tode am Kreuz.
Darum hat ihn auch Gott erhöht
und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist,
dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie,
die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
und alle Zungen bekennen sollen,
dass Jesus Christus der Herr ist,
zur Ehre Gottes, des Vaters. (Phil 2,6–11)
Ja, Christus, du bist der Herr,
im Leben und im Sterben und darüber hinaus.
Erbarme dich über uns. Amen.
5. April 2020, Palmsonntag:
Palmsonntag 2020: eine Leseandacht von Angela Rinn, Privatdozentin für Praktische Theologie an unserer Universität und Professorin für Seelsorge am Predigerseminar Herborn
4. April 2020:
Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Ihr werdet’s sehen und euer Herz wird sich freuen. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Mägden und Knechten. (Jes 66,13f.)
Herr, danke für die Hoffnung, die ich in dir habe!
Wie trostlos wäre das, was gerade geschieht, ohne deine Gegenwart. Aber weil ich sicher bin, dass du keinen Sicherheitsabstand hältst, sondern mir in jeder Lebenslage deine Hand reichst, bin ich nicht ohne Trost – traurig über die Kranken, die Toten, die Uneinsichtigen und mit den besonders Leidenden, aber getröstet.
Danke für deinen Beistand in der Traurigkeit und für die Hoffnung auf kommende Freude.
Amen.
3. April 2020:
Das ist der Grund, weshalb wir den Mut nicht sinken lassen. Unsere menschlichen Kräfte werden zwar aufgezehrt. Aber innerlich bekommen wir Tag für Tag neue Kraft. Denn die Not, die wir gegenwärtig leiden, wiegt leicht. Doch sie bringt uns eine Fülle an Herrlichkeit, die jedes Maß übersteigt und kein Ende hat.
Wir dürfen unseren Blick allerdings nicht nur auf das Sichtbare richten, sondern auf das Unsichtbare. Denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare dagegen ist unvergänglich. (2 Kor 4,16–18)
Gott, ich möchte so wie der Apostel Paulus bei aller Not, der die Welt gerade ausgesetzt ist, den Mut nicht sinken lassen. Mögen Finsternis wie sie links im Bild angedeutet ist, uns bedrängen oder Blutvergießen wie auf der linken Bildhälfte. Mögen auch unsere menschlichen Kräfte aufgezehrt werden wie die unserer Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und Politiker – so schenke innerlich Tag für Tag neue Kraft.
Wie sehen täglich die Zahlen der neu Infizierten und Verstorbenen. Aber die Not, die wir täglich leiden oder mit ansehen müssen, bringt uns auch eine ungeahnte Fülle an Menschlichkeit, Demut und Dankbarkeit für den enormen Einsatz aller Beteiligten in der Medizin, der Pflege, in der Politik, in der Nachbarschaft, in der Familie. Das ist nicht immer sichtbar, aber wir spüren es. Dafür danken wir dir von Herzen. Lass uns weiterhin unseren Blick nicht nur auf das Sichtbare richten, sondern auf das Unsichtbare. Amen.

2. April 2020:
Wir beten Davids Morgengebet in schwerer Zeit:
Ach, HERR, wie sind meiner Feinde so viel
und erheben sich so viele wider mich!
Viele sagen von mir:
Er hat keine Hilfe bei Gott.
Aber du, HERR, bist der Schild für mich,
du bist meine Ehre und hebst mein Haupt empor.
Ich rufe mit meiner Stimme zum HERRN,
so erhört er mich von seinem heiligen Berge.
Ich liege und schlafe und erwache;
denn der HERR hält mich.
Ich fürchte mich nicht vor vielen Tausenden,
die sich ringsum wider mich legen.
Auf, HERR, und hilf mir, mein Gott!
Denn du schlägst alle meine Feinde auf die Backe und zerschmetterst der Frevler Zähne.
Bei dem HERRN findet man Hilfe.
Dein Segen komme über dein Volk!
(Ps 3)
1. April 2020:
Prüft alles – das Gute behaltet. (1 Thess 5,21)
Herr, bitte hilf uns im Umgang mit dieser Situation. So viele Expertinnen, Politiker und Kommentatorinnen melden sich zu Wort, schätzen die Coronakrise mitunter ganz verschieden ein und wollen schnell – vielleicht zu schnell – ein Ende der Maßnahmen. Was sollen wir tun? Welcher Weg ist für uns als Gesellschaft richtig? Wir brauchen Besonnenheit und Weisheit.
Bitte stelle uns Menschen zur Seite, die uns helfen und Orientierung geben können.
Bitte schenke uns Weisheit und Mut zum richtigen Handeln. Lass uns unsere Verantwortung füreinander sehen und uns gegenseitig unterstützen.
Bitte schenke uns Geduld und Ausdauer, um die Ausnahmesituation auch über einen längeren Zeitraum durchzustehen. Und bitte schenke uns Aufmerksamkeit für die positiven Dinge, über die wir auch jetzt dankbar und froh sein können.
Amen.
31. März 2020:
Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. (Ps 91,1–4)
Zuversicht haben wir gerade jetzt in einer Zeit großer Unsicherheit nötig. Gott sagt uns seinen Schutz zu. Wir haben in Ihm einen sicheren Ort, an dem wir Zuflucht und Geborgenheit finden. Äußere Umstände, mögen sie auch noch so widrig sein, können uns letztlich nichts anhaben. Ich möchte mich Gott anvertrauen und glauben, dass auch die Dinge, die ich aktuell nicht verstehe und die mir sinnlos erscheinen, bei ihm aufgehoben sind.
Gott, stärke in mir das Vertrauen in Deine Größe und Macht. Lass den Glauben wachsen, dass Du uns gerade jetzt überall auf der Welt beschützt. Sei besonders für Menschen eine Zuflucht, die persönlich durch eine sehr schwere Zeit gehen. Amen.
30. März 2020:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
(Franz von Assisi zugeschrieben)
Gott, in dieser Zeit, in der wir weniger als sonst Menschen außerhalb der Familie und engsten Angehörigen begegnen können und uns die Hände stärker als sonst gebunden scheinen, in deiner Schöpfung tätig zu werden, müssen wir dich umso mehr im Kleinen finden. Im tröstenden Wort für ein Familienmitglied, im Lied, das man gemeinsam musiziert, in dem Anruf eines Freundes aus weiter Ferne oder einer lang vergessenen Freundin. Lass uns vielfältige Wege sehen, wie wir uns als Tröster und Lichtbringer zeigen können, öffne uns die Augen für die kleinen Dinge, die den Frühling in unsere Häuser, Wohnungen und in unsere Gemeinschaft tragen. Schenke uns das Vertrauen und die Kraft, Werkzeuge deines Friedens zu sein. Amen.
29. März 2020, Sonntag Judika:
Zum Sonntag grüßen wir mit einer Videobotschaft aus der Peterskirche: Der Herr ist mein Hirte…
28. März 2020:
Wir beten mit Israel voll Vertrauen:
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.
(Ps 23)
27. März 2020:
„Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich…“ (Ps 56,4)
Die Bilder, die ich jeden Tag in den Nachrichten sehe, entsetzen mich. Die Zahlen und Hochrechnungen, die ich jeden Tag in den Zeitungen lese, machen mir Angst. Ich mache mir Sorgen um Menschen, die mir nahestehen, und frage mich, was noch alles auf uns zukommt.
Gott, hilf mir in diesen schweren Tagen auf dich zu hoffen. Lass mich nicht in meiner Furcht versinken, sondern erinnere mich an deine Gegenwart. Gott, lass mich auf dich hoffen, auch wenn mir die Zuversicht gerade nicht leicht fällt. Bleib bei mir und stärke mich, so dass ich sagen kann: Auch und gerade wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich. Amen.
26. März 2020:
Wir beten mit Israel zu dem Einen Gott:
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom HERRN,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.
Siehe, der Hüter Israels
schläft und schlummert nicht.
Der HERR behütet dich;
der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
dass dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.
Der HERR behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.
Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit!
(Ps 121)
25. März 2020:
„Alle eure Sorge werft auf IHN, denn er sorgt für euch.“ (1 Petr 5,7)
In diesen Tagen machen sich viele Menschen Sorgen: um ihre Gesundheit und die ihrer Angehörigen und Freunde, um ihren Arbeitsplatz und ihr finanzielles Auskommen. Diese Sorgen sind verständlich und berechtigt. Und Gott kennt unsere Not. Ihm kann ich meine Sorgen anvertrauen.
Herr, mache uns gewiss, dass wir bei der Bewältigung der gegenwärtigen Krise nicht allein auf uns selbst gestellt sind, sondern uns darauf verlassen können, dass du dich unserer Nöte und Sorgen annimmst. Lass uns aus dieser Gewissheit die Kraft wachsen, in unserem Alltag das Nötige zu tun oder auch zu lassen und uns gegenseitig zu unterstützen. Amen.
24. März 2020:
„Ich glaube, hilf meinem Unglauben…“ (Mk 9,24)
Gott, in tiefster Not ruft da ein wegen seines kranken Sohnes verzweifelter Vater dich an. Und ihm wird von Stund‘ an geholfen!
Heute wende ich mich an dich so wie er. Ich fühle mich ohnmächtig bei all dem weltweiten Leid, dem Leid in unserem Land und dem vielleicht noch viel größeren, das uns bevorsteht. Ich möchte glauben wie jener verzweifelte Vater! Hilf meinem Unglauben, nimm mir die Furcht. Ich möchte nicht in eine Depression verfallen, sondern deinen Zuspruch weitergeben. Mit Ernst und auch mit einem Lächeln. Schenke mir und allen medizinisch und politisch Verantwortlichen Zuversicht, Gelassenheit und kluges Handeln.
Gott, ich möchte mich auf dich verlassen, dann fühle ich mich beschützt. Erhalte mir Zuversicht und Humor trotz aller Schreckensmeldungen, die immer näher rücken. Amen.

23. März 2020:
„Ich bin gewiss …“ (Röm 8,38f)
Herr, danke, dass ich im Gebet zu dir kommen kann. Danke, dass du hörst und hilfst.
Viele Fragen beschäftigen mich: Wie lange wird diese Ausnahmesituation dauern? Bleiben meine Lieben gesund? Bleibe ich gesund? Du siehst meine Ratlosigkeit und Ungewissheit…
Danke, dass du mich darin nicht alleine lässt, sondern mir nahe kommst. Danke, dass deine Gegenwart tröstet, Gemeinschaft stiftet und froh macht.
Danke, dass ich zuversichtlich beten kann: »Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur, weder Krankheit noch Isolation mich trennen kann von deiner Liebe in Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.«
22. März 2020, Sonntag Lätare:
Am Sonntag Lätare steht inmitten der Passionszeit bereits die Freude im Mittelpunkt, Freude in bedrängter Zeit.
An diesem Tag denken wir auch an Rudolf Bohren, den bedeutenden Predigtlehrer, der vor 100 Jahren geboren wurde. Das Symposium zu seinen Ehren musste abgesagt werden, aber die ungehaltene Predigt von Christian Möller kann man hier lesen — eine Trost- und Trotzpredigt!
21. März 2020:
„Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.“ (2 Kor 12,9)
Herr, ich sehe die menschliche Schwäche, Unsicherheit und Machtlosigkeit; meine eigene und die unserer ganzen Gesellschaft. Wir sind in der Krise.
Herr, ich vertraue auf deine Kraft. Ich vertraue darauf, dass du Mittel und Wege findest, uns nahe zu kommen. Deine Gnade lässt sich nicht isolieren, nicht unter Quarantäne stellen. Du wirkst auch in der Krise.
Herr, hilf mir, genügsam zu werden. Hilf mir, trotz aller Einschränkungen zu sehen, wie gnädig du bist: Du lässt mich nicht allein, du bist da. Amen.
20. März 2020:
„Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“ (2 Kor 12,10)

Herr, erbarme dich — Christus, erbarme dich — Herr, erbarme dich
Christus, komm und segne uns.
19. März 2020:
„Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt.“ (Spr 16,32)
Gott, es fällt mir schwer, auf das zu verzichten, was mir eigentlich gut tut: Freunde und Familie zu treffen, den Frühling im Lieblingscafé zu genießen, in die Kirche zu gehen, unterwegs zu sein.
Und trotzdem weiß ich, dass der Verzicht darauf nötig ist, um uns alle zu schützen.
Gott, hilf mir in meiner Selbstbeherrschung, um andere und mich nicht zu gefährden.
Gib mir Geduld in diesen Tagen, in denen ich verunsichert bin und mich oft einsam fühle. Lass mich andere Wege finden, um mein Bedürfnis nach Nähe zu stillen, auch wenn ich die Menschen, die mir wichtig sind, nicht sehen kann.
Gott, ich vertraue darauf, dass du uns auch in dieser Zeit nahe bist.
Amen.
18. März 2020:
„Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“ (Röm 12,12)
Gott, die Fröhlichkeit kommt uns abhanden,
Geduld ist schwer, Beharrlichkeit auch.
Jesus Christus, Menschenbruder, sei bei uns in schweren Zeiten.
Heiliger Geist, erfülle uns neu mit Leben und Zuversicht.
Du, Heiliger — Vater, Sohn und Geist — bist unser Gott und wir sind dein. Amen.